Bredenborn und der Brückenbauer

Geschrieben von Super User

Der Heilige Liborius wird in Bredenborn schon seit Jahrhunderten verehrt. Bereits vor dem Bau der ersten Pfarrkirche, die 1652 eingeweiht werden konnte, hatte in dem Ort eine Kapelle existiert, die dem Heiligen Liborius gewidmet war. Wahrscheinlich wurde diese Kapelle im Dreißigjährigen Krieg zerstört.


Neuen Auftrieb bekam die Bredenborner Liboriusverehrung Mitte des 18. Jahrhunderts. Denn im Jahre 1747 fand das wohl wichtigste Ereignis in der Beziehung zwischen der Ortschaft und ihrem Schutzpatron statt. Damals schenkte die Freifrau von Oeynhausen der Gemeinde eine Reliquie des Heiligen Liborius. Noch im selben Jahr gründete Pfarrer Dominicus Alferding die „Libori-Bruderschaft“. Ebenfalls 1747 fertigte der Paderborner Bildhauer Johann Philip Pütt eine Reliquienbüste des Heiligen Liborius an, die auch heute noch in der Pfarrkirche steht. Die Büste ist aus Eichenholz gefertigt, die Reliquie ist in das hölzerne Brustbild eingelassen. Früher trugen die Jungmänner die Büste bei der Liboriprozession mit.

Ziel einer jeden Liboriprozession ist die Liborikapelle, die 1816 eingeweiht werden konnte. Auch heute pilgern die Bredenborner alljährlich am Liborisonntag zu der Kapelle, um ihren Heiligen Liborius zu feiern.

Und seinem Ruf als Brückenbauer hat der Bistumspatron der Erzdiözese Paderborn mittlerweile auch in der Stadt Marienmünster alle Ehre gemacht. Denn mittlerweile verbindet der Heilige Liborius nicht nur das französische Le Mans mit der Domstadt Paderborn, sondern auch die Gemeinden Kollerbeck und Bredenborn mit der oberschlesischen Gemeinde Kreuzthal, dem Heimatort von Pfarrer Helmut Golletz. Denn am 19. und 20. Mai 2007 unterzeichneten die drei Gemeinden einen Freundschaftsvertrag. In dem 600-Seelen-Dorf Kreuzthal (Krzyzowa Dolina) wurde am 7. Oktober 2001 zudem das erste Gotteshaus Polens eingeweiht, das den Namen des Heiligen Liborius trägt. „Liborius hat schon auf vielfältige Weise gezeigt, dass er Völker verbinden kann. Das gilt vor allem für sein Heimatland Frankreich und für Deutschland. (. . .) Auch zu Ihnen spannt sich nun dieses Band und es wird ein weiterer Beitrag zur Verständigung der Völker sein“, betonte Johannes Joachim Kardinal Degenhardt kurz vor seinem Tod im Juli 2002 in einem Brief an die St. Liborius-Gemeinde in Kreuzthal.

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